"Petersburger Korrespondentin eines Berliner Blattes"

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Ken S.
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"Petersburger Korrespondentin eines Berliner Blattes"

#1

Post by Ken S. » 24 Feb 2015, 00:57

In Als Geisel nach Sibirien verschleppt Menczel mentions (p. 188/89) that just before he was allowed to return from Siberia (late August 1915) a female journalist for a Berlin newspaper arrived along with a number of other internees. I'm wondering who this was and whether she survived and wrote about her experiences?
Drei Tage mußte ich auf den Dampfer warten. Nebel und Rauch, die wieder die unumschränkte Herrschaft über alle unteren Luftschichten des Narymski Kraj erlangt hatten, hielten das Schiff irgendwo fest. In diesen drei Tagen schloß ich die Tür meiner Wohnung nicht. Einer reichte dem anderen die primitive Klinke. Man wollte sich verabschieden. Die Ausländer und diejenigen Russen, die aus den inzwischen von den Mittelmächten besetzten Gebieten stammten — es waren nicht wenige —, wollten für ihre Angehörigen, von denen jede Nachricht fehlte, Grüße bestellen. Wenige Tage zuvor waren neue Verbannte gekommen, unter ihnen die Petersburger Korrespondentin eines Berliner Blattes. Diese Dame erzählte mir ihre Erlebnisse seit Ausbruch des Krieges. Sie tat es in so packender Art, daß mir heute noch, nach mehr als einem halben Jahre, alle Einzelheiten im Gedächtnis geblieben sind. Ich würde mich sogar trauen, das, was die unglückliche Dame erlebt hat, mit ihren eigenen Worten wieder jugeben, aber ich fühle mich hierzu aus mancherlei Gründen nicht berechtigt. In erster Reihe: Sie ist selbst Journalistin, und das, was sie mir erzählt hat, bildet gewissermaßen auch ihr geistiges Eigentum. Hoffentlich übersteht sie den Narymer Aufenthalt gut und kann einmal selbst das zu Papier bringen, was sie gesehen und erlebt hat in den blutigsten Tagen der Weltgeschichte.

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