German Feldpost letter

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nichte
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Re: German Feldpost letter

#46

Post by nichte » 11 Jan 2021, 17:16

As I read it.
Hiltraut
--------------

Den 26.2.1941
Meine liebe Elfriede!
In meinem letzten Brief schrieb
ich Dir, daß ich heute am 26.2. auf
Urlaub fahren wollte. Zu meinem
Bedauern muß ich Dir mitteilen, daß
mein Urlaub wieder etwas aufgeschoben
worden ist, wenn es vorläufig überhaupt
etwas wird. Wenn Du mich wirklich
sehnsüchtig erwartet hast, tut es mir
sehr leid, aber was kann man schon
dagegen machen. Ein direktes Urlaubs-
verbot besteht noch nicht.
Deinen Brief vom 16.2. habe ich
erhalten, habe recht herzlichen Dank
dafür. Hat Wolf Euch jetzt in seinem
Urlaub besucht. Am 4.3. muß er ja
wieder hier sein. Wer weiß, vielleicht
bin ich dann noch hier und fahre
überhaupt vor dem Einsatz nicht mehr.

Ich habe dann aber das Glück, gleich
nach dem Einsatz als erster fahren
zu dürfen. Dann werde ich bestimmt
nicht zurück geholt. Gern wäre ich
ja jetzt noch einmal gekommen,
na, vielleicht wird es auch noch etwas.
Ob Hermann sich mit Anni schreibt, weiß
ich nicht, ist es die aus Ederbringhausen?
Seit zwei Tagen haben wir hier wieder
Hochwasser, das Wasser steht jetzt noch
1 Meter höher wie das letzte Mal,
es ist furchtbar, aber auch interessant.
Ich will jetzt schließen. Viele Grüße an
Deine Eltern. Sei Du recht herzlich gegrüßt
und tausendmal geküßt,
von Deinem Dichliebenden
Johannes.

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Re: German Feldpost letter

#47

Post by Dimitrii » 11 Jan 2021, 21:53

Thank you again dear Hiltraut.

Here is the next installment:
Brief39.jpg
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Brief40.jpg
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Re: German Feldpost letter

#48

Post by Dimitrii » 11 Jan 2021, 22:09

Hello all, and dear Hiltraut,

I attach a short 2nd letter as well.
Brief41.jpg
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nichte
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Re: German Feldpost letter

#49

Post by nichte » 12 Jan 2021, 00:04

As I read it.
Hiltraut
———————

Den 7.3.1941
Meine liebe Elfriede!
Deinen Brief vom 20.2. habe ich
erhalten, auch das Paket, mit Kuchen
und Schinken. Habe mich sehr dazu
gefreut, habe recht herzlichen Dank
dafür. Inzwischen ist Wolf auch
wieder hier eingetroffen und
hatte vieles zu erzählen. Von seinem
Besuch in Orke ist er direkt begeistert
gewesen. Schön wäre es ja gewesen,
wenn ich zu gleichen Zeit auch dort
gewesen wäre, dann hätten wir
noch so allerhand los gemacht.
Wer weiß wie lange es noch dauert,
bis ich mal wieder im Orketal
sein kann. Ich hatte mich schon
zum in Urlaubfahren eingerichtet,
aber immer habe ich das Pech und
mit mir noch einige Kameraden.

Ich hoffe daß es das nächste Mal
besser klappt, vielleicht darf ich den
ganzen Urlaub den ich bis heute
eingebüßt habe, noch einmal nachholen.
Hoffen wir das Beste! Mir geht es
sonst sehr gut, hoffe dasselbe von
Dir und Deinen Eltern auch. In
den letzten Tagen hatten wir
hier sehr gutes Wetter, hoffentlich
bleibt es längere Zeit so. Es ist
direkt warm, viele Bäume blühen
schon. Ein Wetter wie bei Euch
im Juni, Juli. Das Hochwasser
hat wieder nachgelassen. Sonst weiß
ich weiter nichts mehr zu berichten.
Ich will jetzt schließen. Viele Grüße
an Deine Eltern. Sei Du recht
herzlich gegrüßt von Deinem Dich lieben-
den
Johannes.

——————


Den 16. März 1941
Meine liebe Elfriede!
Deinen lieben Brief vom 4. März
habe ich erhalten, habe recht herzlichen
Dank dafür. Es freut mich, daß Ihr
wirklich auf mich gewartet habt, leider
habe ich Euch enttäuschen müssen.
Vorläufig braucht Ihr auch nicht
mit mir rechnen, denn ich nehme
an, daß wir bald von hier fortkom-
men. Es wird ja auch bald Zeit,
denn wir sind ja am 12. März hier
schon ein halbes Jahr. Das Wetter ist
für jetzt direkt herrlich, dem Wetter
nach, möchte man ja immer hier
bleiben. Wie sieht es jetzt bei Euch aus?
Hoffentlich auch nicht mehr kalt. Den
letzten Brief habe ich auch wie immer
einem Urlauber mitgegeben. Sonst
weiter nichts Neues. Ich will jetzt schließen.
Viele Grüße an Deine Eltern. Sei Du recht
herzlich gegrüßt und tausendmal geküßt
von Deinem Dich liebenden Johannes.

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Re: German Feldpost letter

#50

Post by Dimitrii » 12 Jan 2021, 20:13

Wow Hiltraut, many thanks for the interesting translations. I will post a new letter hereafter - it is the last one in a long time, there is a hiatus after this one. I assume he was moved. The letters then take up again when he was fighting in Russia 1941.

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Re: German Feldpost letter

#51

Post by Dimitrii » 12 Jan 2021, 20:15

This is the letter - the last one in "peacetime', there is a big gap - he was moved to the front and could not write for a long time it seems.
Brief42.jpg
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Brief43.jpg
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Re: German Feldpost letter

#52

Post by nichte » 12 Jan 2021, 21:48

What I read.
Hiltraut
—————

Den 23. März 1941
Meine liebe Elfriede!
Deinen Brief vom 14.3. sowie
auch das Geld habe ich erhalten,
habe recht herzlichen Dank dafür.
Mit dem Brief hast Du mir ja
keine große Freude gemacht. Was
soll ich wohl gegen Dich haben?
Auch ist es kein andres Mädel.
Ich stehe mit keinem anderen
Mädel im Briefverkehr wie nur
mit Dir, daß ich in letzter Zeit
wenig geschrieben habe, ist nur
meiner Schreibfaulheit zuzuschrei-
ben. Ich kann mich noch ganz
genau entsinnen, was ich auf

das eine Bild geschrieben habe,
bei mir wird es auch immer
Wahrheit bleiben. Durch Deine
dauernden Zweifel muß ich
aber annehmen, daß von Dir
aus alles nur ein Spiel war,
und Du mir noch nie geglaubt
hast. Daß unser alter Chef auf
Seckenberg [?] war wußte ich
schon, er hat es mir selber
erzählt. Von einer Verlobung
weiß ich nichts. Mit meinem
neuen Chef komme ich sogar
sehr gut aus und ausgefressen
habe ich auch nichts. Es war
mein eigner Wunsch nicht
auf Urlaub zu fahren. Den
Grund will ich Dir jetzt genau

schreiben. Gerade an dem Tage
wo ich auf Urlaub fahren
sollte, gab es nur noch 14 Tage.
Da ich annahm, daß ich wieder
zurückgeholt wurde habe ich
lieber verzichtet, denn ich wollte
nicht, daß ich wieder zum
dritten Male zurückgeholt
wurde. Hätte ich gewußt, daß
noch alles gut ging, wäre ich
gefahren und hätte heute meinen
Urlaub schon längst wieder rum
gehabt. Wolf hat wirklich sehr
gut von Dir gesprochen, er hat
mich beglückwünscht und ist
wirklich begeistert gewesen. Er
hatte immer angenommen
Du wärst noch ein Schulmädel.

Liebe Elfriede, wie kann man
nur so neugierig sein? Wenn
ich schon etwas in einem Briefe
durchstreiche, so ist es doch nicht
notwendig, daß Du genau weißt
was ich durchgestrichen habe. Es
war bestimmt unwichtig, aber
gerade deshalb sollst Du solange
warten bis ich mal wieder
nach Orke komme, dann werde
ich es Dir genau sagen. Nicht
böse sein deshalb. Ich muß jetzt
schließen. Der Bogen ist voll. Viele
Grüße an Deine Eltern. Sei
Du recht herzlich gegrüßt und
geküßt von Deinem Dich lieben-
den Johannes.

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Re: German Feldpost letter

#53

Post by Dimitrii » 12 Jan 2021, 22:34

Dear Hiltraut, you are the best!
I keep shaking my head a little, this "couple" sure did have some problems but in a certain way nothing much changed I think sometimes. This must be an eternal issue, coming forth for when Adam und Eva were still living in the garden of Eden :-) The "there must be another girl!" is a universal, eternal thing it seems.
For Easter 1941 there is just a small postcard, that I can read perfectly.
For some reason we then move to december 1941, over 6 months later. I will post/scan this letter in a bit.
Many kind thanks again,
Dimitrii

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Re: German Feldpost letter

#54

Post by Dimitrii » 12 Jan 2021, 23:06

Dear nichte,

Here is the letter from September 1941.

I can only read the last page, which I give a try here:
"Wir sind Z.Zt. am Dnjepr eingesetzt, dass unsere Division aufgerieben sein soll stimmt nicht, natürlich fallen dort wo gehobelt wird, auf ... (?).
Mir geht es bis heute sehr gut, hoffe dasselbe von dir und deinen Eltern auch. Ich wurde mich riesig freuen, wann ich von dir wieder einen langen Brief erhalten wurde.
Ich will jetzt schliessen. Es grüsst dich herzlichst, dein immer nur liebhabender, Johannes".


Is this more or less correct?
Brief45.jpg
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Brief46.jpg
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Re: German Feldpost letter

#55

Post by nichte » 13 Jan 2021, 01:17

As I read it.

Dimitrii, you did excellent in your translation,
and the few words you got a bit different do not change the meaning of it either.
The sentence “…natürlich fallen dort wo gehobelt wird, auch Späne” comes from an expression “wo gehobelt wird, fallen Späne”, and means something like “where wood is chopped, splinters must fall”.
Hiltraut

——————


Den 30.9.1941
Liebe Elfriede!
Immer wieder habe ich Deinen
Brief, den ich in den ersten Septem-
bertagen erhielt, durchgelesen. Und
immer wieder hatte ich mir
dann sofort vorgenommen, Dir
zu schreiben. Entschuldige bitte,
daß es bis heute aufgeschoben
wurde. Ich wußte und weiß
auch heute noch nicht, was
ich zu meiner Entschuldigung
vorbringen soll. Es tut mir
ja heute so leid, daß ich mich,
wo ich mal längere Zeit gut
in Frankreich lebte, vergessen
habe und daß ich es nicht, wo
Du es mir auch geschrieben hast,

nicht eingesehen habe. Vielleicht
könnte dann alles schon vergessen
sein. Ob nun nochmal alles
wieder gut wird, liegt in Deiner
Hand. Ich würde mich freuen!!!!
Du glaubst nicht, was ich für einen
innerlichen Kampf mitgemacht
habe.
Für Deinen Brief recht herzlichen
Dank, habe mich sehr dazu gefreut,
mit Ausnahme über die Nach-
richt, daß Dein Bruder gestorben
ist. Mein herzlichstes Beileid.
Ehrlich gesagt, ich hatte auf
einen Brief zu meinem Geburts-
tag von Dir gewartet, war dann
sehr enttäuscht, wie acht Tage nach
meinem Geburtstag, wo ich erst
alle meine Geburtstagsgrüße erhielt,

keiner von Dir dabei war. Die
Freude war umso größer, wie
Dein langersehnter Brief in den
ersten Septembertagen hier ankam.
Daß der Brief bis hierher solange geht,
ist ja nicht Deine Schuld. Du konntest
ja nicht wissen, daß die Post meist
immer 4 Wochen unterwegs
bis hierher ist.
Meinen Geburtstag verlebte
ich auf der staubigen Landstraße
Rußlands, wir waren gerade
auf dem Vormarsch. Es war
nicht gerade feierlich.
über die Verhältnisse in Ruß-
land brauch ich wohl nichts
schreiben, ˆhr erfahrt es ja in den
Zeitungen viel früher und genau
so, es wird auch nichts übertrieben.

Wir sind z.Zt. am Dnjepr eingesetzt.
Daß unsere Division aufgerieben sein
soll stimmt nicht, natürlich fallen
dort wo gehobelt wird, auch
Späne. Mir geht es bis heute sehr
gut hoffe dasselbe von Dir und
Deinen Eltern auch. Ich würde
mich riesig freuen, wenn ich von
Dir wieder einen langen Brief
erhalten würde.
Ich will jetzt schließen. Es grüßt
Dich herzlichst Dein immer nur
Dichliebender
Johannes.

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Re: German Feldpost letter

#56

Post by Dimitrii » 15 Jan 2021, 01:42

Hello dear Hiltraut,
Thank you very much for the transcriptions, yesterday I had not enough time to come online and thank you, apelogies for the delay.
Yes, bit by bit I start to be able to read the writing. But I notice, each time the handwriting the changes a bit. I assume he was in a rush sometimes.

Here is the next letter:
Brief48.jpg
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Brief49.jpg
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Brief50.jpg
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Re: German Feldpost letter

#57

Post by Dimitrii » 15 Jan 2021, 01:44

Hello Hiltraut,

here is the letter that I assume was written at Christmas 1941 on the Eastrn Front.
Brief51.jpg
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Brief52.jpg
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Brief53.jpg
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Brief54.jpg
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Re: German Feldpost letter

#58

Post by nichte » 15 Jan 2021, 06:06

As I read it.
The ending of “Brief49” seems missing the last line.
Hiltraut
—————

Brief48
Im Osten den 17.12.41
Meine liebe Elfriede!
Da ich schon alle Tage auf einen Brief
von Dir warte aber immer vergebens, nehm
ich an, daß Du meinen Geburtstagsgruß
nicht erhalten hast. Es wäre schade. Ich hatte
Dir auch noch ein Paar seidene Strümpfe
mit beigelegt. Es würde mich ärgern wenn
sie sollten verloren gegangen sein. Vielleicht
ist aber nur die Post schuld und Deine Ant-
wort auf diesen Brief kommt bald.
Wie geht es Dir, meine liebe kleine Elfriede
sonst so? Es freut mich, daß ich in Dir eine

Brief49
Kameradin gefunden habe, die mich nicht
verließ, trotzdem ich es verdient hatte. Ich
wünsche mir den Tag herbei, wo ich Dich
mal wieder richtig lieb haben kann, wenn
ich mal wieder bei Dir sein kann. Du wirst
dann für alles entschädigt werden, wirst dann
auch überzeugt sein, daß es für Deinen Johannes
dann keine Andere mehr giebt. Hoffentlich
machen mir Deine Eltern keinen Strich durch
meine Rechnung. Ich habe jetzt endlich mal
gewagt auch an Deine Eltern zu schreiben,
bin neugierig was ich als Antwort erhalte.
Mir geht es sonst sehr gut, hoffe dasselbe

Brief50
In 8 Tagen ist schon Weihnachten. Wir
im fernen Rußland werden an diesem
Tage öfter denn je an die Heimat denken.
Meine Gedanken werden bei Dir sein, hoffent-
lich denkst Du auch mal ein wenig an
mich. Ich wünsche Dir nun nochmals ein
recht vergnügtes Weihnachtsfest und alles
Gute im Neuen Jahr. Möge Dir dies Neue
Jahr nicht soviel Kummer bereiten wie
das Vergangene. Für heute nun Schluß. Es
grüßt und küßt Dich herzlichst, Dein Dich-ewig-
liebhabender
Johannes.

Brief51
Weihnachten 1941 Im Osten.
Meine liebe Elfriede!
Heute ist nun der erste Weihnachtstag,
aber immer habe ich noch keine Nachricht
von Dir. Liegt das an der Post? Etwas anderes
kann ich nicht glauben. Ich warte jetzt schon
lange, sogar sehr lange, aber immer vergebens
auf Nachricht von Dir. Pakete und Briefe von
meinen Eltern und Geschwister kamen in
der letzten Zeit immer ziemlich schnell hier
an, in den letzten Tagen kam sogar täglich
Post, aber die Post auf die ich wartete blieb aus.
Gestern hatten wir eine kleine Weihnachts-

Brief52
feier. Wir hatten uns einen ....aus- [line cut in half, only guessing]
geräumt und konnten deshalb geschlossen
feiern, was vielen anderen Einheiten wegen
Raummangel nicht möglich war. Etwas
Grog war gebrau[h]t worden, auch gab es
Kuchen und Kaffee, auch etwas Schokolade
und Zigaretten. Es wurde noch ganz ge-
mütlich. Es ist nun schon das vierte Weih-
nachtsfest was ich nicht zu Hause ver-
leben kann, aber das Weihnachtsfest von
1941 werde ich nie vergessen. Vielleicht
meint es das Schicksal gut mit uns und
wir können Weihnachten 1942 beide bei
meinen Eltern verweilen. Ich hoffe und
wünsche es. Wie würden sich meine Eltern
freuen.

Brief53
Soeben kam ein Melder und sagte, es
kann sofort Post von der Schreibstube abgeholt
werden. Ich hoffe ja, daß gerade heute etwas
von Dir dabei ist. Ich gehe jetzt selber hin und
schaue nach! - Ich habe Glück gehabt, ein
Paket und eine Karte von Dir ist soeben ange-
kommen. Habe recht herzlichen Dank dafür. Nun
werde ich ja auch nicht mehr lange auf einen
Brief von Dir warten brauchen. Kuchen und
Gebäck haben wir jetzt genug über Fest, auch
habe ich noch von zu Hause heute 3 Pakete er-
halten. Ich liege mit noch 3 Kameraden
auf einer Stube die ebenfalls mehrere Pakete
erhielten. Es wird natürlich immer redlich
geteilt.

Brief54
Wir haben eine nette Stube, sogar
einen Fußboden aus Bretter haben wir, was
hier eine Seltenheit ist, sonst giebt es nur
Lehmfußböden. Wir werden hier auch wohl eine
längere Zeit liegen bleiben. An Urlaub ist
ist aber noch lange nicht zu denken.
Wie geht es Dir sonst so, wie hast Du das
Weihnachtsfest verlebt?? Mir geht es sonst sehr
gut, was ich auch von Dir annehme und
Dir von ganzen Herzen wünsche. Viele Grüße
auch an Deine Eltern. Sei Du recht herzlich
gegrüßt und geküßt von Deinem Dichliebenden
Johannes.
[sideways]
Noch eine kleine Bitte, liebe Elfriede: schicke mir doch bitte mal ein Bild
von Dir in Postkartengröße, ja, ich freue mich schon heute darauf. Sei bitte so lieb!!

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Re: German Feldpost letter

#59

Post by Dimitrii » 17 Jan 2021, 23:58

Thank you very much, Hiltraut! I try to post another letter right after.

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Re: German Feldpost letter

#60

Post by Dimitrii » 18 Jan 2021, 00:02

Here is the first letter of the new year:
Brief55.jpg
Brief55.jpg (116.06 KiB) Viewed 620 times
Brief56.jpg
Brief56.jpg (145.73 KiB) Viewed 620 times
Brief57.jpg

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