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by Harro » 14 Sep 2011, 08:26
Unfortunately the Kriegstagebücher of the SS-PzAA1 for that period (Normandy) with Verlustlisten did not survive the war. It seems evident that your Opa was lost in the Falaise Kessel. Is there any evidence for the Kompanie her served in? I could contact some of the remaining veterans to see if they knew him or heard about him.
"Eine regelrechte Flucht hatte sich in und durch St. Lambert verstärkt eingesetzt, er war wohl das letzte Loch vom Kessel. In der Nacht rollte dann die Führungsstaffel an unserem Gefechtsstand vorbei, nur der Divisionskommandeur fehlte dabei.
Nachdem wir die Straße Falaise-Argentan überquert hatten, traf uns der ganze Segen. Artilleriefeuer von derartiger Heftigkeit, die wir noch nicht erlebt hatten, regnete auf uns herab. Wir stürmten vorwärts, versuchten aus dieser Gegend zu entfliehen. Hier und dort kassierten die Panzer Treffer und gingen in Flammen auf. Wir fuhren einfach weiter. Anzuhalten bedeutete den sicheren Tod. Direkt neben uns war die Luft voller Flugzeuge. Die Straßen waren verstopft. Wir fuhren querfeldein, nicht darauf achtend, was mit den Fahrzeugen geschieht. Infanteriefeuer wechselte sich mit der Artillerie ab, nur um durch Paks ersetzt zu werden. Die bespannten Einheiten rasten durch die Gegend. Pferde angespannt an Kutscherlose Karren gingen durch und rannten, alles hinter sich herziehend. Verwundete Männer stöhnte und schrien. Wir luden einige auf unsere Fahrzeuge. Einer starb dabei. Nach seinem Tod schirmte er uns von den zahllosen Splittern ab. Auf unserer Route zwischen Ville-de-Dieu und Tournai-sur-Dives hatte die feindliche Artillerie einen direkten Treffer auf uns erzielt. Ich brauche wohl nicht zu beschreiben, wie ich mich gefühlt habe. Granaten platzten an jeder Ecke unseres Panzers. Wir fuhren über die Straße so weit wir konnten.
Wir erreichten das Dorf St.Lambert-sur-Dives. Der Ort war vollgestopft mit bespannten Wagen, Panzern und Pkw. Nun feuerten die feindlichen Panzer in dieses Chaos mit hochexplosiven Geschossen hinein. Man kann die Verwirrung und die Panik nicht beschreiben, die vorherrschten. Geschütze ohne Bedienung, Panzer Ohne Fahrer. Jeder versuchte, zu fliehen. Männer, die umher rennen und keinen Ausweg finden. Feuer von allen Seiten. Unser Fluchtweg war abgeschnitten; die feindlichen Kräfte waren zu stark. Dann fand jemand einen neuen Ausweg. Und weiter ging es. Feindliche Geschütze feuerten auf uns aus 600 m Entfernung, aber sie verfehlten uns. Wir sahen die Canadier in weißen Sporthosen an den Geschützen stehen. Die Anzahl der verlassenen oder brennenden Fahrzeuge stieg unaufhörlich an. Man konnte fast nicht mehr auf der Straße vorwärts kommen.
Wieder fuhren wir querfeldein. Hätten wir keine Kettenfahrzeuge gehabt, wäre es aus mit uns gewesen."