Research on various member of the Berlin SA

Discussions on all aspects of the NSDAP, the other party organizations and the government. Hosted by Michael Miller & Igor Karpov.
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Blackgate
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Research on various member of the Berlin SA

#1

Post by Blackgate » 02 Oct 2017, 01:29

Hi,

I'm searching for information on some fairly high-ranking members of the Berlin SA who were involved in the "grande terreur" that the SA imposed on Berlin in 1933.
The first one would be Walter von Mohrenschildt, the aide-de-camp of Berlin's SA chief Karl Ernst. There is little to no information on this chap on the internet and in the literature available to me. Does anyone know if there is even a picture of him?
I recently came across an unpublished manuscript of another SA-functionary that claims that Mohrenschildt was a godson of the Admiral Magnus von Levetzow, who acted as the President of the Berlin Police from 1933 to 1935. Does anyone know more about that? If true he would have been a natural conduit in between the Brownshirts and the Police.

The next one is one Erwin Villain. There is some talk about him having been involved in the Reichstag fire. He was a physican, a personal friend of Karl Ernst and held the rank of "SA-Sanitätsstandartenführer". But he is also a fairly elusive cat about whom I have managed to unearth very little information.

The last one for the moment is Ernst Wetzel who was commander of the Gausturm Berlin from 1929 to 1931. He was expelled from the party and the SA after the Stennes-Revolt of 1931. Does anyone know whether he survived WW2? If googlebooks is a reliable indicator, despite his important position, there is practically no information on him in the published literature on the SA.

Thanks

Blackgate
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Re: Research on various member of the Berlin SA

#2

Post by Blackgate » 02 Oct 2017, 04:04

he following book contains some data on Villain, but I have yet not been able to ascertain its accuracy.
Joachim Gabka: Was ich meinen Kindern noch sagen wollte, 1996 - [S. 30:]
Angeblich seien nach Hitlers Angaben 19 höhere SA-Führer 31 mittlere SA-Führer bzw. Angehörige, 3 SS-Führer und 5 Parteiangehörige wegen Teilnahme am Komplott hingerichtet, d.h. erschossen worden. 13 SA-Führer und Zivilpersonen seien wegen Widerstandes bei den Verhaftungen erschossen worden. 3 SA-Mitglieder begingen Selbstmord (Heute besteht kein Zweifel darüber dass eine wesentlich größere Anzahl von Personen, vor allem unliebsame Parteigenossen, eleminiert wurde). Der einzige Gewinner des Blutbades - das wusste Kurt - war die SS, sie wurde in Anerkennung ihrer Verdienste während der Revolten am 30. Juni 1934 aus dem Verband der SA herausgenommen und dem Reichsführer der SS - Himmler - unterstellt. In gleicher Weise war die SA von nun an mit dem neuen SA-Stabschef Victor Lutze dem obersten SA-Führer Adolf Hitler direkt verantwortlich.
Kurt Höldtke erfuhr von diesem Massaker an Sonntag vor seiner Hochzeit. Er konnte es nicht fassen. Besonders traf ihn der Tod seines väterlichen Freundes Karl Ernst, auf dessen Hochzeit vor einer Woche er und Ruth noch getanzt und sich amüsiert hatten. Sein geliebtes Ruthi-Kind war zutiefst schockiert gewesen und daher kaum zu trösten. [S. 35:] Der Stahlhelm ist, wie du weißt, von der SA übernommen worden. Mit der SA, mein liebes Kind, will ich nichts zu tun haben. Ich werde zum 1. August meinen Austritt beantragen. Allein - wenn ich an letzten Sonntag denke, wird mir noch ganz elend. Das bin ich Erwin Villain schuldig!" Mitfühlend trat Grete auf ihn zu, sie verstand ihn so gut. Am letzten Sonntag, am 1. Juli, als sie froher Dinger in ihrer Dependance im Segelclub "Ahoi", einem der größten und feudalsten Vereine an der Berliner Dahme, aufgewacht waren, freuten sie sich schon auf das Frühstück und den Tag. Die Sonne schien, die Wassersportler machten einen Radau mit ihren Außenbordmotoren, daß den Seglern schon angst und bange wurde. Doch zuerst wurde wie immer Karlheinz zum Klubkiosk geschickt, um die Sonntagszeitung zu holen. Damit war der ganze Tag verdorben. Röhm Putsch! Paul Gabka dachte: "Das ist ja wie bei Stalin, wie bei den Bolschewiken. Die Väter der Revolution fressen ihre eigenen Kinder." Doch dann betrachtete er die sogenannte Verlustliste. Darunter fand Paul Gabka seinen langjährigen Freund und Seglerkameraden Erwin Villain. Er war schockiert und sagte ganz blaß zu seiner Frau: "Röhm - richtig so, doch auch Ernst, das ist unfasslich!" Er hatte Karl Ernst, den Obergruppenführer von Berlin, als Begleiter Erwin Villains kennen und durch seine nationale Haltung schätzen gelernt. Paul Gabka konnte es sich gar nicht vorstellen, daß Ernst, der im Gegensatz zu Röhm wohltuend normal war, standrechtlich erschossen worden sein sollte. "Und nun auch Erwin Villain. Das ist Mord!" Paul Gabka kannte Erwin Villain schon seit mehreren Jahren. Sie waren beide begeisterte Segler. Dr. Villain war praktischer Arzt in Köpenick und schon frühzeitig zu NSDAP gestoßen und als Standartenarzt in die SA integriert worden. Als gutaussehender Mann, dem 2 akademische Schmisse ein markantes Gesicht verliehen, [S. 36:] dessen Persönlichkeit Charme und Liebenswürdigkeit ausstahlten, war er im Klub sehr beliebt. Obwohl er den neuen NS-Bewegung anhing - er war immer sehr ehrgeizig gewesen -, wurde er von allen geschätzt. Daß dieser Mann dem Röhm-Putsch zum Opfer fallen musste, war nicht nur Paul Gabka, sondern auch dem ganzen Segelklub unverständlich. Diese Ermordung Erwin Villains und die Ankündigung, sein "Stahlhelm" werde in die SA überführt, verdarb Paul Gabka beinahe den ganzen Tag. Er murmelte vor sich hin: "Was diese Nazis Erwin Villain angetan haben, ist schon unfassbar. Nun sollten wir alten Kriegs Veteranen" - Paul Gabka war 1916 in der Schlacht an der Somme schwer verwundet worden, er erhielt einen Kopf- und Schulterschuss, während seine beiden liebsten Kameraden fielen - "in diese braune Proletenschar eingereiht werden". [S. 27:] Ruth, deren liebliches Gesicht von dem Schleier umrahmt war, blickte ihn ernst an. Sie dachte, daß sie ihre Hochzeit beinahe noch verschoben hätte, schaute ihn dann aber so innig an, daß er die Arme um sie legte und sie brüderlich küsste. Fehler, heute in Uniform zu gehen, doch schließlich habe ich es absichtlich getan - wie ich es auch der Lütten gesagt habe, soll das eine Geste für Karl, meinen Förderer, sein!" Ein bitterer Zug überschattete sein Gesicht. Vor genau einer Woche hatte auch sein alter Mitstreiter und väterlicher Freund der SA-Obergruppenführer von Berlin, Karl Ernst, geheiratet. Er war begleitet von seiner jungen, entzückenden Frau am nächsten Morgen mit der ersten Lufthansamaschine zur Hochzeitsreise aufgebrochen. In Hamburg, im Begriff die Maschine zu verlassen, wurden er und seine Frau verhaftet. "Wieder einmal so ein makabrer Scherz", dachte der seine Rabauken-SA kennende Obergruppenführer und ließ sich guter Laune in das nächste Berliner Flugzeug setzen. Dabei soll er angeblich noch Scherze gemacht und mit seinen ernst dreinblickenden Bewachern eine Flasche Champagner geleert haben. Auch in Berlin ahnte er noch nichts von seinem Schicksal. Erst als er in die SS-Kaserne nach Lichterfelde gebracht wurde und sich seine Frau von ihm verabschieden musste, wurde er unsicher, und kurze Zeit später fiel er unter den Salven eines SS-Erschießungskommandos im Rahmen des Röhm-Putsches. [S. 47:] Ich machte mir schon Sorgen, dass sie gar nicht heiratet hätten, und das wäre sehr schade gewesen bei ihrer Art. Wenn ich euch beide bei mir im Garten herumtoben sah, dachte ich immer, wie gut ihr euch versteht. Das ist wohl in der letzten Zeit nicht mehr so sehr der Fall?" Max senkte etwas schuldbewußt seinen Blick. "Doch, doch, nur blühen mir die beiden seit dem 'Tag der Machtergreifung' etwas zur sehr. Opa würde leicht die Stirn runzeln; zumal sie vorige Woche bei ihrem Freund, dem SA-Obergruppenführer Karl Ernst, auf der Hochzeit tanzten und dieser inzwischen mausetot ist." "Was, dieser Ernst ist auch erschossen worden?! Mein armes Ruthi-Kind sie hatten mir so viel von Kurts väterlichem Freund erzählt, doch Mäxchen, laß uns den Tag nicht verderben. Ich spreche in Vertretung des Opas, du bis sein ältestes Enkelkind. Sei getrost, Ruthchen wird schon ihren Kurt herumkriegen. [S. 62:] Das verstehst du anscheinend gar nicht.
Im übrigen hat es mir überhaupt nicht gefallen, daß Kurt in diesem Braun heute zur Hochzeit gekommen ist." "Liebste Mutsch, das war nur seine Treue, gewissermaßen sein Gedenken an Karl Ernst. Du weißt doch, daß er Kurts väterlicher Freund war und wir genau vor einer Woche auf seiner Hochzeit tanzten", Ruths Gesicht war plötzlich voller Trauer, "wie können das kaum verstehen. Wenn auch Kurt mir gestern von den hintergründen des Röhm-Putsches erzählt hat, will es mir nicht in den Kopf, daß Karl Ernst [S. 63:] einen Anschlag auf Hitler plante - noch dazu war er schon auf der Hochzeitsreise!" Ruth schüttelte den Kopf. "Ich kann es immer noch nicht fassen. Wir beide sind sehr traurig, Karl Ernst war so eine mitreißende Führerpersönlichkeit. Er hat gemeinsam mit Goebbels den Nationalsozialismus in Berlin aufgebaut, und dann wurde er am letzten Sonntag erschossen, als Aufrührer hingerichtet, als wäre er ein Landesverräter. Stell dir nur vor, morgen sollte Kurt erschossen werden. Nein, nein das ist beim Führer nicht möglich. Er weiß genau, was er will. Ihr müßt ihm nur vertrauen." Nachl anger Pause und - und Charlotte Haedicke hütete sich, ein Wort zu sagen, sagte Ruth: "Nun Mutsch, ich glaube, es wird langsam Zeit." Sie stand auf noch immer mit einem traurigen Zug im Gesicht. Doch als sie sich als Braut im Spiegel sah, glätteten sich ihre Züge. [S. 72:] Wenn bis dahin Puck nur als Schönheit imponiert hatte, fanden es alle, von allem die Jugend, besonders aufregend, als die Familie erfuhr, dass Puck Schauspielerin war. Sie arbeitete bei der UFA in Babelsberg und kannte sogar die berühmten Filmschauspieler Willy Fritsch, Lilian Harvey, Heinz Rühmann und viele andere. ich selbst war bereits in einigen Rollen aufgetreten. Oh, sie konnte wunderbar erzählen. Während die Jugend sich in Richtung Geburtstagstisch begab, wurde ein zweiter Kognak eingegossen. Nachdem die schwangere Erna Schönniger besonders bequem gebettet worden war, kam das Gespräch langsam in Gang. Dabei stand der vorige Sonntag, der 1. Juli, im Mittelpunkt. Es handelte sich um jenes Ereignis, das als Niederschlagung des Röhm-Putsches in die Geschichte einging. Nach den ersten Worten, die der überraschenden Festnahme Röhms und seiner Erschießung galten, war es für alle fast ein Schock, als Puck, die neue Freundin von Max, in ihrer gepflegten Schauspielersprache plötzlich ausrief: "Es ist doch eine unglaubliche Geschichte, was sich da abgespielt hat. [S. 73] "Weißt du überhaupt, Max, dass Erwin Villain auch unter den Opfern war - so mir nichts, dir nichts erschossen wurde?" Da Max als Segler Erwin Villain ebenfalls gut kannte, sprach er nun das aus, was viele von der Familie schon gedacht hatten: "Erwin ist an seinem Ehrgeiz gestorben. Wie ich hintenherum erfahre habe, wollte er unbedingt Reichsärzteführer werden. Er stand daher in Konkrrenz zu dem von Himmler protegierten Dr. Stuck. Da Villain als alter SA-Führer diesen Stuck überdies auf dem letzten Reichsparteitag in Nürnberg beleidigte - er soll ihm sogar eine Ohrfeige gegeben haben - war es für Stuck sicher leicht, Villain als putschverdächtig darzustellen, so daß ihn Himmler umbringen ließ." Curth stimme zu. "Sicher hat Röhm seinem alten SA-Kameraden den Flitz vom Reichsärzteführer in den Kopf gesetzt. Doch ihr kennt ja alle Erwin und wisst, wie ehrgeizig er war. Dass er auch über Leichen gehen konnte, habe ich so nebenher gehört. Irgendwie muss er auch in eine schmutzige Geschichte involviert gewesen sein. Ihr wisst doch noch, damals, als wir zufällig vom Boot aus sahen, wie man einige Leichen aus dem Wasser gezogen hatten. An ihrem Tod soll Erwin nicht unbeteiligt gewesen sein, doch über Tote soll man nichts Schlechtes sagen. Auf jeden Fall hat er es gebüßt und ist als unliebsame Person eliminiert worden. Doch lassen wir dieses Thema", und zu Puck gewandt, forderte er sie auf, die Stimmung in den UFA-Ateliers näher zu beschreiben.
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Ernst (8: 27, 29, 30, 35, 47, 62, 63)
Villlain (6: 35, 36, 73


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Re: Research on various member of the Berlin SA

#3

Post by Blackgate » 03 Oct 2017, 01:45

Another fellow I am interested in is one Hans Georg Gewehr


The book Der Reichstagsbrand by Bahar/Kugel, 2001, contains some information on him


S. 567:
Die Kurfürstendamm-Krawalle

Gewehr, bereits zweimal wegen Körperverletzung bei Schlägereien mit Kommunisten mit Geldstrafen vorbestraft, war maßgeblich an den von Karl Ernst und Graf Helldorf am Abend des 12. September 1931 geleiteten ersten antisemitischen Ausschreitungen in Berlin, den sogenannten


S. 568:

Kurfürstendamm-Krawallen beteiligt. Diese Provokation war nach Polizeiinformationen von Goebbels anläßlich des jüdischen Neujahrsfestes angeregt worden. Goebbels verweigerte am 23. Januar 1932 vor dem Landgericht III zu der Frage, ob er von den Aktionen auf dem Kurfürstendamm vorher Kenntnis hatte, rechtswidrig die Aussage (offenbar zu Vermeidung eines Meineids), wurde aber trotz eines entsprechenden Antrags der Staatsanwaltschaft dafür nicht bestraft. Eine durch 'Gau-Sturm-Befehl' (d.h. Befehl der Stabswache) vorbereitete angebliche 'Demonstration von Erwerbslosen' auf dem Berliner Kurfürstendamm bestand hauptsächlich aus etwa 500 randalierenden SA-Leuten in Zivil. Diese schrien zuersst (eiem Vorsprecher folgende) "Wir haben Hnger!" und "Wir wollen Arbeit!". Darauf folgten Parolen wie Deutschland erwache!" "Juden raus!", "Juda verrecke!" und "Schlagt die Juden tot!". Danach verprügelten und verletzten die SA-Leute viele jüdische aussehende Passanten und zerstörten das Café Reimann (Kurfürstendamm 35), indem sie Tische und Stühle aus dem Vorgarten durch die Schreiben in das Café warfen und danach flüchteten. Die Aktion wurde aus einem Opel Cabriolet geleitet in dem sich neben dem Fahrer Kühns die Rädelsführer, Oberführer (Gruppenführer) Graf Helldorf, Unterführer (Stabsleiter und Stellvertreter Helldorfs) Karl Ernst sowie Stabswachenführer Gewehr befanden. Helldorf, Ernst und Gewehr trugen dabei offen ihre NS-parteiabzeichen sowie eine Art Uniform (Verbots-Uniform). In dem Opel-Wagen wurden später von der Polizei eine "große lederne Artilleriefahrer-Peitsche" gefunden, die nach Vermutung der Polizei (dem sadistischen) Helldorf gehörte. Zwei weitere Autos mit SA-Leuten waren beteiligt, nur von einem dieser Wagen identifizierte die Polizei jedoch die Insassen (Brandt und andere Jungstahlhelm-Leute). Gewehr und Kühns sowie viele weitere SA-Leute wurden von der Polizei verhaftet. Helldorf und Ernst flüchteten nach Bayern und stellten sich erst am 21. September 1931 der Polizei, von der sie in Untersuchungshaft genommen wurden. Helldorf gab gegenüber der Polizei zynisch an, die Aktion sei "ein Kuckucks-Ei, das man der NSDAP durch Spitzel ins Nest gelegt hatte".

Nach einem Schnellverfahren vo 18 bis 23. September 1931 gegen Gewehr und weitere 32 Angeklagte, dem sogenannten (ersten) "Kurfürstendamm-Prozeß", wurde Gewehr vom Schnellschöffengericht Charlottenburg "wegen schweren Landfriedensbruchs in Tateinheit mit Anreizung zu Gewalttätigkeiten" zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis

S. 569:

unter Anrechnung der Untersuchungshaft verurteilt.87 (Die Anklage hatte drei Jahre Zuchthaus und die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für drei Jahre gefordert.) Gewehr wurde von dem berüchtigten Dr. Hans Frank II verteidigt, der seinerzeit beim Kurfürstendamm-Prozess mit Dr. Alfons Sack sowie dem ebenfalls berüchtigten späteren Präsidenten des Volkserichtshofs Dr. Roland Freisler zusammenarbeitete.

Das Verfahren gegen Helldorf, Ernst und den Jungstahlhelm-Führer Brandt war abgetrennt worden. Nach der erfolgreichen Ablehnung der Richter (wegen angeblichen Befangenheit) fand der zweiteKurfürstendamm-Prozess vom 26. Oktober bis 7. November 1931 vor dem Landgericht III statt. Helldorf und Ernst, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Alfons Sack, wurden am 7. November 1931 wegen Landfriedensbruchs zu je 6 Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft sowie wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 100 RM verurteilt. (Die Anklage hatte je 3 Jahr e Gefängnis und 300 RM Geldstrafe gefordert.) Die Haftbefehle gegen Brandt, Helldorf und Ernst wurden am 7. November 1931 aufgehoben. Gegen beide Urteile legten sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die verteidiger Berufung ein. Nach einem Haftentlassungsantrag von Sack vom 14. November 1931 wurde Gewehr dann am 24. Dezember 1931 aus der Haft entlassen. Er war also 14 Wochen und zwei Tage in Haft und nicht wie er später angab nur 10 Wochen.

Im Berufungsurteil (bezüglich beider vorangegangener Prozesse) sprach das Landgericht III Berlin am 9. Februar 1932 Gewehr auf Kosten der Staatskasse frei. Helldorf und Ernst wurden nunmehr lediglich wegen öffentlicher Beleidigung (der Kaufleute Friedrich Deterding und Hugo Simons) zu je 100 RM Geldstrafe verurteilt. Verurteilt wurden schließlich wegen Landfriedensbruchs 19 Täter und der SA und des Jungstahlhelm zu Gefängnisstrafen zwischen 4 und 10 Monaten, unter Anrechnung der Untersuchungshaft

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