Gen. d. Inf. Max von Schenckendorf

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Max Williams
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Gen. d. Inf. Max von Schenckendorf

#1

Post by Max Williams » 12 Oct 2011, 11:46

Max von Schenckendorf was considered to be the anti-partisan expert of the German army. As the commander of Army Group Mitte, he had close contact with Reichskommissar Wilhelm Kube in Minsk. He died of a heart attack in July 1943. His biography in German is at http://de.wikipedia.org/wiki/Max_von_Schenckendorff but can anyone add to this or translate into English for the benefit of non-German speakers? He is a fascinating character and I am surprised not more information about him is available. (The automatic translator on Wikipedia only translates half of the text.)
Max.

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Dieter Zinke
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Re: Gen. d. Inf. Max von Schenckendorf

#2

Post by Dieter Zinke » 12 Oct 2011, 12:55

Max, I have this composition (unfortunately only in german):

Max von Schenckendorff
* 24.02.1875 Prenzlau
† 06.07.1943 Krummhübel/Riesengebirge (heute Karpacz/POlen) während einer Kur

Sohn des Obersten Albert Julius Karl von Schenckendorff (* 30.03.1833 Schöneberg bei Soldin, † 25.11.1914 Görlitz) und der Karoline Katharina Cäcilie Eva Gräfin Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz.
Bruder des Generalleutnants Heinrich Kurt Emil Ernst von Schenckendorff

17.03.1894 Sekondeleutnant im Infanterie-Regiment “König Ludwig III. von Bayern“ (2. Niederschlesisches) Nr. 47, Posen
25.01.1897-24.07.1897 kommandiert zum Luftschiffer-Bataillon 1. Berlin-Reinickendorf
01.10.1898-30.09.1901 Adjutant des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 47
01.10.1903-21.07.1906 kommandiert zur Kriegsakademie
01.03.1907 Regiments-Adjutant des Infanterie-Regiments 47
10.09.1908 Adjutant der 39. Infanterie-Brigade
19.12.1911 Kompaniechef im Infanterie-Regiment “General-Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen“ (8. Brandenburgisches) Nr. 64, Prenzlau
02.08.1914 Bataillonsführer im Infanterie-Regiment 64
00.00.1918 zur besonderen Verfügung des Chefs des Generalstabes des Feldheeres
01.10.1919 Bataillons-Kommandeur im Reichswehr-Infanterie-Regiment 29
01.10.1920 Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 9, Potsdam
01.04.1923 Chef des Stabes der Inspektion der Infanterie, In 2
01.02.1926 Kommandeur des Infanterie-Regiments 8
01.02.1926 Infanterieführer VI
00.00.1928 Autor des Standardwerks “Handbuch für Offiziere“.
Dort hat er noch geschrieben: “Der Offizier darf weder Unrecht tun, noch leiden, dass ihm selbst oder anderen Unrecht geschieht.“ So betrachtet ist er als Mensch und Offizier gescheitert!
28.02.1930 verabschiedet
00.09.1933 Gauverbandsführer Niedersachsen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge
26.08.1939-15.10.1939 Kommandeur Grenzschutzabschnittskommando 13, Glogau
05.09.1939-15.10.1939 auch als “Gruppe Schenckendorff“ bezeichnet (auch “Korps“gruppe)
15.10.1939-00.03.1941 Kommandierender General des Höheren Kommandos z.b.V. XXXV
25.10.1939-10.11.1939 zugleich Kommandant von Posen
09.11.1939-11.11.1939 Zeuge der Pogrome von Ostrow-Mazowiecka (NÖ Warschau) durch die Abteilung eines Polizeiregiments. Ein deutscher Landrat hatte die Juden für einen Brand in der Stadt verantwortlich gemacht. 159 männliche Juden werden vor die Stadt geführt und erschossen; bei diesem Massaker werden dann auch 196 jüdische Frauen und Kinder erschossen; die Truppe war unbeteiligt
15.03.1941-05.07.1941 Befehlshaber rückwärtiges Heeresgebiet 102
05.07.1941-06.07.1943 Befehlshaber rückwärtiges Heeresgebiet Mitte (Berück Mitte) und Kommandierender General der Sicherungstruppen der Heeresgruppe Mitte; sein zeitweiliger Vertreter war GLt. Koch-Erpach
00.04.1942-00.07.1942 auch “Gruppe von Schenckendorff“ genannt
Herbst 1941 stellt Hilfsmannschaften aus entlassenen sowjet. Kriegsgefangen auf, trifft Wlassow
Ende 1941 Bilanz in seinem Verantwortungsbereich: 63.000 vernichtete “Partisanen“. Dazu Massensterben der sowjetischen Kriegsgefangenen
03.08.1942 sein Gegenbefehl “Wir führen keinen Krieg gegen die Bevölkerung“ wird in der Praxis kaum befolgt; er wird vielmehr ein Perfektionist im Hinblick auf Plünderung der Agrargüter, Deportation von Zwangsarbeitern und der Schaffung der “Toten Zonen“
06.07.1943 während einer Kur im Riesengebirge an Herzschlag verstorben
Im Gefolge des sog. Kommissarbefehls legt er besonderen Wert auf das Aufspüren in Gefangenenlagern, wobei er ein Kopfgeld für durch Denunziation gefasste sowjet. Kommissare aussetzt

09.07.1941 meldet im Bezug auf die Region Bialystok, dass man, “um die in den Wald- und Sumpfgebieten noch versteckten russischen Soldaten von der Zufuhr von Lebensmitteln abzuschneiden“; alle männlichen Juden aller Ortschaften evakuiert habe. Laut Meldung WiIn Mitte an WiStab Ost vom 22.07.1941 waren die Sicherungsdivision und die Polizeikräfte des Berück Mitte “erfolgreich bei der Befriedung tätig. In großen Massen, die in die Tausende gehen, sind der Aufwiegelung verdächtige Juden erschossen worden.“

Mit seiner Verwaltung schafft von Schenckendorff eine wesentliche Voraussetzung für den Judenmord über Registrierung, Kennzeichnung und Ghettoisierung. Sein persönliches Verhaltnis zu Generalkomissar Kube ist schlecht.

Verlangt wiederholt ab Herbst 1941 eine Zuteilung von SD-Kommandos für “Säuberungen“ bei den Aktionen der Wehrmacht. Dennoch setzt er sich in der Folgezeit nachdrücklich für die Schaffung eines “vom Bolschewismus befreiten, nationalen Russland“ ein, auch wenn diese Auffassung in krassem Gegensatz zu Hitlers Ansichten steht. Der “Gewinn der Sympathie der Bevölkerung“ lässt ihn dafür plädieren, der Partisanengefahr auch durch Einsatz politischer Mittel zu begegnen, statt einer kurzsichtig-brutalen Ausbeutung von Land und Leuten im Okkupationsgebiet das Wort zu reden.
24.09.1941-24.09.1941 in Mogilew veranstaltet von Schenckendorff einen Lehrgang für Offiziere der ihm unterstellten Sicherungsverbände über Partisanenkampf. Dabei referiert der ihm schon seit dem Polenfeldzug bekannte Höhere SS- und Polzeiführer Russland-Mitte, SS-Gruppenführer Erich von dem Bach über “Erfassen von Kommissaren und Partisanen“ bei “Durchkämmungsaktionen“. Der Reichskriminaldirektor und Chef der Einsatzgruppe B, SS-Gruppenführer Arthur Nebe, hält zwei Referate: “Zusammenarbeit von Truppe und SD bei der Partisanenbekämpfung“ und “die Judenfrage mit besonderer Berücksichtigung der Partisanenbewegung“. Auch der Chef der SS-Kavallerie-Brigade, Fegelein, ist dabei. Hier fallen die “Lehrsätze“: “Wo der Partisan ist, st der Jude, und wo der Jude ist, ist der Partisan.“ Bei der anschließenden “Lehrübung“ werden etwa 30 Juden im Dorf Knjashizy durch das EK 8 und das Pol.Btl. 322 liqidiert.
20.05.1942-24.05.1942 zweiter Lehrgang zur Partisanenbekämpfung, Vortragende von dem Bach und der Chef er Einsatzgruppe B, Erich Naumann (“Judenfrage“ ). Erneute Liquidierungen

Im Februar 1942 töten Kräfte der Wehrmacht des Berück Mitte selbst 2.200 Juden (Bolschewiken).
Schenckendorff hat auch die Großaktion “Bamberg“ (26.03.-06.04.1942 ) SW Bobruisk zur Partisanenbekämpfung angeordnet. Dabei werden von der 707. ID, einem slowak. IR und dem Pol.Rgt 315 um 4.400 Menschen ermordet. Treibende Kraft bei der Entwicklung der Strategie der Großoperationen; er dankt der Einsatzgruppe B ausdrücklich für ihren Beitrag zur Partisanenbekämpfung
12.06.1942 Die Kommandeure der Sicherungsdivisionen sind für ihn “absolute Herren in ihrem Bereich“, sollen “also selbständig arbeiten Sie sind dafür verantwortlich, für die Durchführung meiner [grundsätzlichen] Befehle! Also Überwachung auch der anderen Formationen (SD, SS, Polizei pp).“
Bei der oftmaligen Zusammenarbeit mit dem Chef der Bandenkampfverbände, von dem Bach, ergeben sich auch Reibungen, die eine erstaunliche Doppelmoral offenbaren: So wendet “Onkel Max“ sich gegen “brutale Gewaltmaßnahmen“ seitens SS, SD und Polizei, tadelt aber andererseits auch zu lahmes Umsetzen von Durchkämmungen und Einkesselungen durch eigene Verbände. Der so kritisierten 201. Sich.-Div. stellt er beispielhaft die Mordfeldzüge der 286. Sich.-Div. gegenüber

Souces:
Gerlach, Christian: Kalkulierte Morde, Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrussland 1941 bis 1944. Hamburger Edition HIS Verlagsges.mbH, Hamburg 1999
Jörn Hasenclever: Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion - Die Befehlshaber der rückwärtigen Heeresgebiete 1941–1943. Schöningh, Paderborn 2010


Dieter Z.


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Re: Gen. d. Inf. Max von Schenckendorf

#3

Post by JakeV » 12 Oct 2011, 17:16

Actually is Schenckendorff, as Herr Zinke already pointed out. I also tend to agree that he is a rather fascinating personality among the commanders of the occupied territory, as demonstrated by his orders on 3 August 1942: "We are not fighting a war against the civilians"; He subsequently forbade collective punishments against the local population. There is a short but critical bio by Ekkehard Meyer–Düttingdorf in Ueberschär's Hitlers militärische Elite, vol. 2, p. 210–217 (in German).

...and of course, whatever you could find at the family page: http://www.familie-von-schenckendorff.de/. A tiny bit I can add: full name Max Heinrich Moritz Albert. Hasenclever's book apparently has a lot more info. In my humble opinion, it would be rather difficult to find a sophisticated bio for this elusive General in a language other than German.

Best regards

Jake

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Re: Gen. d. Inf. Max von Schenckendorf

#4

Post by Michael Miller » 12 Oct 2011, 19:51

Great and informative discussion. Thanks, gentlemen.

~ Mike

Max Williams
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Re: Gen. d. Inf. Max von Schenckendorf

#5

Post by Max Williams » 12 Oct 2011, 21:46

JakeV wrote:Actually is Schenckendorff, as Herr Zinke already pointed out.
Jake
Well actually the family name was originally spelt with one "f". I have seen it spelt both ways in later years.
Anyway, he's still a fascinating character. Many thanks for the additional information.
Regards,
Max.

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Re: Gen. d. Inf. Max von Schenckendorf

#6

Post by graveland » 23 Nov 2019, 21:43

Thank you, DIeter & Jake.

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