Dr. Otto Wagener

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VtwinVince
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Re: Sturmdivision Rhodos request (>> Dr.Otto Wagener)

#16

Post by VtwinVince » 25 Feb 2010, 23:04

Great photos, I lived on Rodos for a year, so these are really interesting.

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Dieter Zinke
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Re: Sturmdivision Rhodos request (>> Dr.Otto Wagener)

#17

Post by Dieter Zinke » 15 Apr 2010, 00:53

http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/45-05.htm

15. Der Kommandant Ostägäis, Generalmajor Dr. Wagener, tritt auf dem brit. Zerstörer "Active" mit Hitlergruß zur Kapitulation an
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rodi1944
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Re: Sturmdivision Rhodos request (>> Dr.Otto Wagener)

#18

Post by rodi1944 » 15 Apr 2010, 15:14

some more ..
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askropp
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Generalmajor z.V. Otto Wagener (1888-1971)

#19

Post by askropp » 27 Dec 2017, 00:23

[Note that this, as always, is only the content of Wagener's Karteikarte, not a full bio containing his whole Nazi career.]

*29.04.1888 Durlach / Baden
+09.08.1971 Chieming / Oberbayern

18.11.1907 Leutnant
08.11.1914 Oberleutnant
18.12.1915 Hauptmann
01.03.1941 Major z.V. mit RDA vom 18.12.1939
01.06.1942 Oberstleutnant z.V.
01.08.1943 Oberst z.V.
01.12.1944 Generalmajor z.V.

[The last and youngest GM z.V. Note that he was never reactivated.]

09.07.1906 eingetreten
01.10.1913 an der Kriegsakademie
15.08.1916 im Generalstab der 1. Armee
07.12.1916 im Generalstab der 5. Armee
13.03.1917 im Generalstab der Armee
10.01.1918 im stellvertretenden Generalstab der Armee
25.04.1918 ausgeschieden
25.04.1940 zur Verfügung des Heeres gestellt als O2 im Generalstab der 6. Armee
16.11.1940 Ia der 332. Infanteriedivision
25.01.1943 Ia der 715. Infanteriedivision
25.02.1943 Kommandeur des Sicherungsregiments 177
15.02.1944 zugleich mit der stellvertretenden Führung der 454. Sicherungsdivision beauftragt (bis 26.04.1944)
06.06.1944 Führerreserve OKH (IV)
01.07.1944 Kommandeur der Festungsbrigade 939
25.09.1944 Kommandant von Rhodos

[Should have ended up in the water when he gave the Hitlergruß at the surrender.]

29.05.1940 Spange zum EK II
20.04.1942 KVK I mit Schwertern [possibly KVK II at the same time]
29.06.1943 Spange zum EK I
17.04.1944 Nennung im Ehrenblatt des Deutschen Heeres
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There are times in history when staying neutral means taking sides.

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Dieter Zinke
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Dr. Otto Wagener

#20

Post by Dieter Zinke » 27 Dec 2017, 00:53

Dr. phil. h.c. Otto William (Wilhelm) Heinrich Wagener
* 29.04.1888 Durlach/Baden
† 09.08.1971 Chieming-Stöttham am Chiemsee

00.00.1924 Dr. phil. h. c. der Universität Würzburg

22.03.1907 Fähnrich
18.11.1907 Leutnant (Patent vom 22.05.1906)
08.11.1914 Oberleutnant
18.12.1915 Hauptmann (M3m)
18.12.1931 SA-Gruppenführer
01.04.1940 Hauptmann z. V.
15.03.1941 Major z. V.
01.06.1942 Oberstleutnant z. V.
01.08.1943 Oberst z. V.
01.12.1944 Generalmajor z. V.

Eltern: Leitender Fabrikdirektor (bei der Nähmaschinenfabrik Karlsruhe AG vorm. Haid & Neu) William Wagener & Emma geb. Hofheinz

Abitur an der Kadettenanstalt Karlsruhe
09.07.1906 Fahnenjunker im Infanterie-Regiment “Markgraf Ludwig Wilhelm” (3. Badisches) Nr. 111, Rastatt
01.10.1913 kommandiert zur Kriegsakademie
01.07.1914 - 31.07.1914 zugleich kommandiert zu einem Ausbildungskurs als Flugzeugbeobachter zum Fliegerkommando Döberitz
01.08.1914 mit dem Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 55 ins Feld
00.11.1914 - 00.12.1915 Brigade-Adjutant der Reserve-Infanterie-Brigade 55 bzw. Kompanieführer
01.02.1916 Bataillons-Führer im 3. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 110
11.07.1916 kommandiert zum Generalstab der Armeegruppe von Stein
07.12.1916 in den Generalstab der 5. Armee versetzt
06.05.1918 nach ehrengerichtlichem Spruch mit schlichtem Abschied entlassen
00.00.1919 Freikorps-Angehöriger an der polnischen Grenze
Sommer 1919 - 00.00.1920 Stabschef der “Deutschen Legion” (auch “Baltische Legion”, Freikorps)
00.11.1919 - 00.02.1922 als Nachfolger von Kapitän Paul Siewert Führer der “Deutschen Legion” in Oberschlesien, an der Ruhr und in Sachsen
00.00.1919 nebenbei Studium der Wirtschaftswissenschaften
00.03.1920 im Zusammenhang mit dem Kapp-Putsch vorübergehend verhaftet
31.03.1920 Abschied
00.00.1920 - 00.00.1920 Direktionsassistent in der Frankenthaler Maschinen- & Armatur-Fabrik Klein, Schanzlin & Becker AG
00.00.1920 - 00.00.1921 Landesleiter der “Organisation Escherich” (“Orgesch”) in Baden
Ende 1920 - 00.00.1924 Direktor und Vorstand der Nähmaschinenfabrik Karlsruhe AG vorm. Haid & Neu
00.00.1922 - 00.00.1924 wirtschafts- und sozialpolitische Vorlesungen bei Handelshochschulkursen an der TH Karlsruhe und der Universität Würzburg
00.00.1923 Eintritt in die SA; alter Freund von OSAF Franz Pfeffer von Salomon
00.00.1924 - 00.00.1925 Auslandsreisen und wirtschaftspolitische Vorlesungen
00.00.1925 - 00.00.1929 Teilhaber einer Sperrholz- und Furnierhandlung in Villingen
00.00.1925 - 00.08.1925 Vorsitzender des badischen Wahlausschusses des “Rechtsblocks” für die Wahl des Reichspräsidenten
00.07.1929 Kontaktaufnahme zur NSDAP
01.08.1929 - 04.08.1929 Teilnahme am 4. Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg
01.10.1929 Eintritt in die NSDAP (Mitgliedsnr. 159.203) und in die SA
01.10.1929 - 13.07.1933 Mitglied der Reichsleitung der NSDAP
01.10.1929 - 31.12.1930 Stabschef der SA

Am 29.08.1930 wird zunächst Otto Wagener mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Obersten SA-Führers beauftragt (unter dem nunmehrigen offiziellen Obersten SA-Führer Adolf Hitler), bis am 05.01.1931 der von Hitler aus Südamerika zurückgerufene einstige Führer der SA Hauptmann a. D. Ernst Röhm (* 28.11.1887 München, † 01.07.1934 München-Stadelheim, von SS-Brif. Theodor Eicke und SS-Ostubaf. Michel Lippert erschossen) nunmehr als “Chef des Stabes” de facto wieder die Führung der SA übernimmt

29.08.1930 - 31.12.1930 beauftragt mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Obersten SA-Führers
03.09.1930 der kommissarische OSAF Wagener verlangt nach der Augustrevolte von allen OSAF-Stellvertretern “ein unbedingtes Treuegelöbnis zu der Person des Partei- und Obersten SA-Führers Adolf Hitler”. Das ist der Beginn des Führerkults. Jedes Mitglied der SA musste nunmehr geloben, “alle Befehle unverdrossen und gewissenhaft zu vollziehen, da ich weiß, dass meine Führer nichts Ungesetzliches von mir fordern!”
Wagener formuliert zugleich auch das neue Konzept für die in die Militarisierung drängende SA, die das “Reservoir” des “kommenden, deutschen Nationalheeres” sein werde. “Die SA erzieht den Geist der kommenden Armee. Deshalb muss auch die SA selbst .... in diesem Geist erzogen sein.”

In der Nacht zum 30.08.1930 überfallen die Männer um den OSAF-Stellvertreter Walter Stennes die SS-Wachen der Gauleitung Berlin, knüppeln die Daluege-Männer nieder und zerschlagen das Mobiliar. Der verzwei-felte Gauleiter Goebbels muss die von ihm verachtete Polizei der Republik zu Hilfe bitten, deren Kommando 25 SA-Männer verhaftet und abführt

01.01.1931 - 00.06.1932 Leiter des Wirtschaftspolitischen Abteilung in der Reichsorganisationsabteilung II der Reichsleitung der NSDAP;
Gründer des “Wirtschaftspolitischen Pressedienstes” (W.P.D.);
Herausgeber der nationalsozialistischen “Wirtschaftspolitischen Briefe”;
Wagener gilt als Führer der eigentlichen Linken in der Partei und versteht das Wirtschaftspolitische Amt als Rammbock gegen die unsoziale Großindustrie

Der eifernde Mittelstandsideologe will in einem ehrgeizigen Plan unter Kontrolle der Partei die gesamte Wirtschaft Deutschlands umorganisieren und einer berufsständischen Ordnung unterwerfen. Die Wirtschaft soll in “Wirtschaftsstände” und Fachgruppen gegliedert werden, beaufsichtigt von Wageners “Amt für Ständischen Aufbau”, das in jedem NS-Gau wirtschaftliche Kontrollorgane unterhält. So will er unter dem Beifall der Kleinhändler und Mittelständler ruinöse Praktiken der Großindustrie durch harte sozialpolitische Auflagen bekämpfen. Die Industrie-Bosse machen Front gegen den Ständestaatler Wagener. Dieser ermuntert insgeheim Schläger- und Stoßtrupps aus Altnazis und SA-Führern, die sich nicht an das Stillhalteabkommen zwischen Hitler und der Industrie halten wollen, um den Klassenfeind unter Druck zu setzen. Immer wieder tauchen sie überfallartig in Warenhäusern, vor Industrie- und Handelskammern, vor Börsen oder in jüdischen Unter-nehmen auf

18.12.1931 Verleihung des Ranges eines SA-Gruppenführers unter Stellung zur Verfügung der SA
00.06.1932 - 04.09.1932 Leiter der Hauptabteilung IV (Wirtschaftspolitik) der Reichsorga-nisationsleitung der NSDAP
04.09.1932 - 01.04.1933 “z. b. V. im Stabe des Führers der NSDAP”
01.04.1933 - 13.07.1933 Leiter des Wirtschaftspolitischen Hauptamtes der NSDAP und Sachbearbeiter für Wirtschaftspolitik im Verbindungsstab der NSDAP

Hitler erörtert mit dem frühen NS-Wirtschaftsideologen jener Tage, dass “durch die Industrialisierung das Individuum völlig unfrei geworden” sei, “hörig dem Kapital und der Maschine.” Die Industrialisierung sei daher eine “Arbeitsmühle, in der jede Selbstständigkeit und Individualität restlos zermahlen wird”. Erst “unser Sozialismus” führe wieder “zur Individualität zurück”, durch die “radikale Beseitigung aller falschen Ergebnis-se der Industrialisierung und die Rückführung dieser Entwicklung in den Dienst der Menschheit und des Indi-vidualismus.” Von Herbst 1943 an versucht der SS-Wirtschaftstheoriker Otto Ohlendorf letztlich vergebens solche Gedanken wieder zu beleben (Quelle: Albert Speer in “Der Sklavenstaat”)

Ludwig Kastl (* 17.09.1878 auf der Altenbaumburg bei Altenbamberg, † 19.05.1969 auf dem Paulihof bei Hausham). 1906 Eintritt in die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes, seither in Deutsch-Südwest-Afrika, zunächst Bezirksrichter, dann Justiziar des Gouverneurs, 1910 - 1912 Referent für die innere Verwaltung der Kolonie, danach bis 1915 Chef der Finanzabteilung. 1915 - 1920 als Kommissar der Mandatsmacht Leiter der noch weiter bestehenden deutschen Verwaltung. Nach seiner Rückkehr im Rang eines Ministerialrates im Reichsfinanzministerium. 1925 geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Reichsverbands der Deutschen Industrie. 1929 - 1932 Mitglied der Mandatskommission des Völkerbunds. Nach der Gleichschaltung des RDI wegen seiner jüdischen Abstammung zum Rücktritt gezwungen. 1944 Vorstandsmitglied bei MAN. Unmittel-bar nach dem Krieg führende Rolle bei MAN in Nürnberg, trägt entscheidend zum Wiederaufbau des Unternehmens bei. 1946 - 1947 Präsident des Bayerischen Wirtschaftsrates und Mitglied in zahlreichen Aufsichts-räten. Sachverständiger bei den Nürnberger Prozessen. 1948 Entlastungszeuge im I.G.-Farben-Prozess. 1952 in der Verhandlungsdelegation bei der Auslandsschuldenkonferenz in London. 1953 Großes Bundesverdienstkreuz


01.04.1933 Wagener besetzt mit einem SA-Kommando die Geschäftsstelle des Reichsverbands der Deutschen Industrie, um dessen Vorstand zu zwingen, sich augenblicklich von ihrem geschäftsführenden Präsidialmitglied Ludwig Kastl und allen “der Rasse nach jüdi-schen Mitgliedern der Geschäftsführung” zu trennen, zur selben Stunde, da der Führer selbst mit einer Abordnung eben dieses Verbandes über ein neues Wirtschaftsprogramm verhandelt
15.04.1933 - 13.07.1933 Regierungskommissar in der Geschäftsführung des Reichsverban-des der Deutschen Industrie
24.04.1933 - 30.06.1933 Reichskommissar für die Wirtschaft

Eine Art brauner Aufpasser im Reichswirtschaftsministerium: nachdem zunächst Rudolf Hess (ab 21.04.1933 Stellvertreter des Führers) den Männern von NSBO, SA und SS untersagt hatte, sich in innere Angelegenheiten von Unternehmen der Wirtschaft, der Industrie und der Bankenwelt eigenmächtig einzugreifen, und Hitler den Ton noch verschärft, ohne dass sich etwas ändert, erkennt die Führung, dass Teile der Gefolgschaft aus dem Ruder gelaufen waren und Befehle nicht mehr befolgen! Wie sehr die braunen Horden die Effizienz des neuen Staates, den deutschen Export und die Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit gefährden, belegen Innenminister Frick und Reichsbankpräsident Schacht. Auch Wageners ständestaatliche Extratouren würden nur die Leistungsfähigkeit der etablierten Allgemeinen Verwaltung gefährden. Um nicht die Gunst Hindenburgs zu verlieren, musste die Reichsführung handeln!

03.05.1933 Kommissar des Reiches für den Reichsverband der Deutschen Industrie und für die übrige Wirtschaft mit Ausnahme der Landwirtschaft
00.06.1933 - 13.07.1933 Ehrenvorsitzender der Reichsarbeitsgemeinschaft der technisch-wissenschaftlichen Arbeit (RTA)
06.07.1933 Hitler bestellt alle Reichsstatthalter und die höheren Führer der SA in die Reichs-kanzlei: “Die Revolution ist kein permanenter Zustand.... Man muss den freigewordenen Strom der Revolution in das sichere Bett der Evolution hinüberleiten.” Die Funktionäre sind nun für Ruhe verantwortlich
07.07.1933 Hess-Erlass an die Partei: Die NSDAP darf nicht dazu beitragen, Hunderttausen-den von Arbeitern und Angestellten in den Warenhäusern und angeschlossenen Betrieben die Arbeitsplätze wegzunehmen
13.07.1933 Wagener wird von Hitler aller seiner Ämter enthoben und zur persona non grata!

Wageners Instrument, der “Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes”, erhält neue “positive” Aufgaben und geht endlich in der “Nationalsozialistischen Handwerks-, Handels- und Gewerbeorganisation” (NS-Hago) auf. Alle ständestaatlichen Experimente werden gestoppt, die Kampagne gegen die Großindustrie wird eingestellt [Alles zitiert nach Heinz Höhne “Mordsache Röhm”, SPIEGEL-Buch, Rowohlt, 1984]

12.11.1933 - 28.03.1933 Mitglied des Reichstages (Wahlkreis 21, Koblenz-Trier)
30.06.1934 Wagener wird während des sog. Röhm-Putsches verhaftet und entgeht nur mit Glück der Erschießung; er vermeidet künftig jeden Kontakt zur NSDAP-Führung und zieht sich als Landwirt ins Erzgebirge nach Hohenwedel über Wiesenbad zurück
01.04.1937 Wiederaufnahme in die SA mit dem Dienstgrad SA-Gruppenführer unter z. V.-Stellung des Stabes der Obersten SA-Führung
01.04.1940 - 12.05.1940 z. V. gestellt und einberufen als Ordonnanzoffizier beim Stab des Armeeoberkommandos 6
12.05.1940 - 31.08.1940 Gehilfe des I a im Generalstab der 6. Armee
01.09.1940 - 21.10.1942 als Major Ia der 332. Infanterie-Division (bodenständig)
21.10.1942 - 00.01.1943 Ia der 332. Infanterie-Division (durch Umbenennung)
25.01.1943 Ia der 715. Infanteriedivision
25.02.1943 Kommandeur des Sicherungs-Regiments 177 (zunächst selbständig in Südrussland eingesetzt, seit 25.04.1943 unter der 213. Sicherungs-Division)
15.02.1944 - 26.04.1944 zugleich mit der stellvertretenden Führung der 454.Sicherungs-Division an der Front beauftragt 06.06.1944 Führerreserve OKH
20.07.1944 - 08.05.1945 Kommandant Ost-Ägäis und Militärgouverneur der italienischen Inseln des Dodekanes (Rhodos, Kos und Leros mit Festungs- bzw. Pz.Gren.Brig. 939, Fest.Brig. 968, davor auch Fest.Brig. 967 und, nur bis 10.1944, Sturm-Division Rhodos)
20.09.1944 jetzt steht fest, dass Kreta und Rhodos nicht mehr zu räumen sind
20.04.1945 Parade zum Führergeburtstag , zusätzliche Brotzuteilung für Teilnehmer. Für die Ergreifung von Fahnenflüchtigen werden 3 Brote und 2 Büchsen Fleischkonserven ausgelobt
Ansprache Wageners: “Ein Volk ist noch nicht geschlagen, wenn seine Armeen geschlagen sind. Ein Volk ist noch nicht verloren, wenn es eine Schlacht verloren hat. Einen Krieg verliert nur der, der ihn aufgibt. Es wird ein Wunder geschehen. Unsere Insel Rhodos kommt mir dabei vor wie die Insel der Seeligen. Wir aber werden den Augenblick erleben, wenn die Rache Gottes über unsere Feinde kommt. Das Schwert Gottes ist es, das wir führen.” (zit. bei Wolfgang Paul)
21.04.1945 Tagesbefehl: “Je schlechter es noch wird, desto besser wird es nachher. Alfred Krupp.”
08.05.1945 Wagener hält bei der Kapitulation nur noch Rhodos mit 10.000 deutschen und 7.000 italienischen Soldaten

00.00.1945 - 00.01.1947 in britischer Kriegsgefangenschaft in Wales
07.01.1947 Auslieferung an die italienischen Behörden
16.10.1948 von einem italienischen Kriegsgericht (mit 3 Mitangeklagten) zu 15 Jahren Haft verurteilt, weil er auf Rhodos italienische Kriegsgefangene hatte erschießen lassen
24.09.1949 der katholische Theologie-Professor für Altes Testament, Adolf Hudal, schreibt an Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer, dass er im Militärgefängnis vier “reichsdeutsche” Offiziere, unter ihnen ein Generalmajor Wagener, betreue

Nachdem der Vatikan für diese vier bereits etwas unternommen habe, müsse nun die deutsche Bundesregie-rung beim italienischen Staatspräsidenten vorstellig werden, damit diese “armen Landsleute” freikommen könnten: “Ich würde es aufrichtig begrüßen, wenn meine lieben Freunde das Glück erfahren, nach 4 Jahren die Hei-mat und ihre Familien wiederzusehen.” Adenauer antwortete persönlich, weil Hudal “eine sehr angesehene Persönlickeit” und der ranghöchste deutsche Geistliche in Rom war (so in der Vorlage des Bundes-kanzleramtes). Hudal, Titularbischof von Ela, hatte 1937 sein Buch “Die Grundlagen des Nationalsozialismus” mit der Widmung “Dem Siegfried deutscher Größe“ an Hitler geschickt. Seit 1923 war er Rektor der Anima (Santa Maria dell‘Anima), der Nationalkirche der Deutschsprachigen in Rom. Weil nach seiner Ansicht die sogenannten “Kriegsverbrecher” “vielfach persönlich ganz schuldlos” waren, sah er sich veranlasst, “nicht wenige mit falschen Ausweispapieren ihren Peinigern durch die Flucht in glücklichere Länder” zu entreißen!

04.06.1951 Entlassung aus italienischer Kriegsgefangenschaft durch Hudals Initiative und Adenauers Eintreten. Wagener hatte sich verpflichten müssen, darüber öffentlich nichts bekannt werden zu lassen
25.07.1951 Dankschreiben Wageners an Prof. Walter Hallstein, den Staatssekretär im Aus-wärtigen Amt, verbunden mit der Bitte nach einer Audienz, um den Fall des inhaftierten ehemaligen BdS Rom, SS-OStubaf. Herbert Kappler, des Verantwortlichen für das Mas-saker in den Ardeatinischen Höhlen, vortragen zu können.
Mittlerweile war aber im Magazin DER SPIEGEL eine Serie erschienen, die die abscheulichen Verbrechen, die von der deutschen Besatzung auf der Insel Rhodos begangen worden waren, zum Gegenstand hatte.
Etwa die Hälfte der von Wagener befehligten rund 6.000 Mann waren Angehörige der “Bewährungseinheiten 999”. Da England das Mittelmeer beherrschte, saß Wagener auf Rhodos fest und ließ die Insel zur Festung ausbauen. Als deren Kommandant befahl er die Errichtung von Internierungslagern und des KZ “Calitea”. Schlimme Misshandlungen, Hungertote, Erschießungen wurden von Augenzeugen berichtet. Laut SPIEGEL vom 14.02.1951 wurden im März und April 1945 1.300 Todesurteile vollstreckt! Auch der Diebstahl eines Kohlkopfes oder eine un-bedachte kritische Äußerung konnte das Leben kosten.
Vorsitzender der Seeckt-Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland
Gelegentliches Auftreten in Bayern bei Veranstaltungen des rechten politischen Spektrums
bis zu seinem Tode geschäftlich tätig
00.00.1955 Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Krefeld ( Bericht StA Krefeld vom 14.01.1955, 7 Js 551/52)

Seit 30.12.1930 verheiratet mit Wendula geb. Schmidt

Großherzogl. Badischer Militär Karl-Friedrich-Verdienstorden, Ritterkreuz
Königlich Württembergischer Friedrichs-Orden, Ritterkreuz 1. Klasse mit Schwertern
Spange zum EK I
Ehrenblattspange
Infanterie-Sturm-Abzeichen
21.05.1945 Ritterkreuz - Generalmajor Benthack, Kdr. der Festungsdivision Kreta und Kommandant der Kernfestung Kreta, bereits in britischer Gefangenschaft, funkt offen am 20.05.1945 20.35 h an OKW/WFSt: “Haltung und Geist der Besatzung rechtfertigen höchste Auszeichnungen .. bisher keine Anerkennung. Beantrage fünf Ritterkreuze zur Verleihung nach eigenem Ermessen (eilt).” Eingang 21.05.1945 00.10 h. Der Oberste Befehlshaber der Wehrmacht und Chef der geschäftsführenden Reichsregierung, Großadmiral Dönitz, lässt am 21.05.1945 (23.33 h) nach Kreta zurückfunken: “Spreche für vorzügliche Haltung und Geist der tapferen Besatzung von Kreta meine Anerkennung aus und verleihe Ihnen und 4 weiteren Soldaten nach eigenem Ermessen das Ritterkreuz des EK.” Unter den so Ausgezeichneten (mit Datum 21.05.1945) befindet sich auch Wagener! Von einem rechtmäßigen Vorgang kann keine Rede sein, da nach seinerzeit geltendem deutschen Recht eine Verleihung an Kriegsgefangene ausgeschlossen war. Die bedingungslose Kapitulation war aber am 08.05.1945 um 23.01 h MEZ eingetreten. Auch eine nachträgliche Einordnung unter den umstrittenen “Dönitz-Erlass” kann nicht greifen, da ja die Beantragung der Auszeichnung nicht vor der Kapitulation erfolgt ist! Siehe Veit Scherzer S. 159

Werke:
“Das Wirtschafts-Programm der NSDAP” (1932)
“Hitler aus nächster Nähe. Aufzeichnungen eines Vertrauten 1929-1932” (hrsg. von Henry A. Turner)


Dieter Z.

Jan-Hendrik
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Re: Sturmdivision Rhodos request (>> Dr. Otto Wagener)

#21

Post by Jan-Hendrik » 27 Dec 2017, 09:55

Herzlichen Dank, Dieter!

Jan-Hendrik

graveland
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Re: Sturmdivision Rhodos request (>> Dr. Otto Wagener)

#22

Post by graveland » 27 Dec 2017, 15:18

Thank you, askropp, Dieter & rodi1944.

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graveland
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Re: Dr. Otto Wagener

#23

Post by graveland » 20 Nov 2022, 16:50

Danke schön, Andreas und Dieter.

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genstab
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Re: Dr. Otto Wagener

#24

Post by genstab » 27 Nov 2022, 21:56

Would anyone know what Sicherungs-Division Dr, Wegener commanded from 12-2-44 to 6-5-44?
Best,
Bill in Cleveland

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Re: Dr. Otto Wagener

#25

Post by genstab » 05 Dec 2022, 14:52

Please ignore my question- I didn't read carefully- it was the 454. Sicherungs-Div
Best,
Bill in Cleveland

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