Reichsparteitag / Aufmarsch / Arbeitsdienst / 1936. Marsch des Reichsarbeitsdienstes durch die Königstraße in Nürnberg. (10.09.1936)
Herms Niel & Reichsmusikzug des RAD
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From https://www.akg-images.com/
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Re:
From Märkische Allgemeine, 23.05.2017
Volker Oelschläger wrote:
Neues zur NS-Karriere von Herms Niel
Das Potsdam-Museum hat Dokumente zur NS-Karriere des Musikers und Komponisten Herms Niel bekommen. Der Potsdamer leitete den Musikzug der Reichsführerschule des Arbeitsdienstes und gilt als bedeutendster Marschliederkomponist des „Dritten Reichs“. Das Material soll in eine 2018/19 geplante Sonderausstellung „Umkämpfte Wege der Moderne“ einfließen.
Herms Niel (l.) mit dem Reicharbeitsführer Konstantin Hierl, dahinter Minister Wilhelm Frick, auf einer undatierten Aufnahme.
Potsdam. „Herms Niel, den Namen lesen wir so oft in den Sendefolgen des Rundfunks. Und jedesmal ist es eine besondere Freude, seine schmissige Musik aus dem Lautsprecher zu hören.“ Mit diesen Worten eröffnete eine Illustrierte ihre Reportage über „Herms Niel und seine Marschmusik – Der Reichsmusikzug des Arbeitsdienstes“. Tragendes Bild ist eine Aufnahme des Dirigenten beim Reichsparteitag der NSDAP 1937 in Nürnberg.
Der Name Herms Niel (1888-1954), laut Wikipedia „der bedeutendste Marschliederkomponist des ,Dritten Reiches’“, ist eng mit Potsdam verbunden. Mitte der 1930er Jahre lief seine Karriere glänzend. Der Schlager „Im Rosengarten von Sanssouci“ war 1928 sein erster Hit.
Konzert des Musikzugs der Reichsführerschule des Arbeitsdienstes in preußischen Traditionsuniformen vor den Communs in Potsdam. Quelle: Potsdam-Museum
Bereits im Ersten Weltkrieg Militärmusiker, gründete Herms Niel alias Ferdinand Friedrich Herrmann Nielebock, 1927 sein eigenes „Potsdamer Ritterschaftsorchester“. Unter dem Namen „Potsdamer Tonkünstler Orchester“ sollte der Klangkörper schon bald auf 60 Musiker anwachsen. 1933 komponierte Niel „Der Geist von Potsdam“, ein Werk, das nach Angaben des Potsdamer Musikwissenschaftlers und Herms-Niel-Biografen Thomas Freitag „Händelsche Melodik, berühmte Preußenmärsche und im Trioteil das Horst-Wessel-Lied bekenntnishaft vereinte“.
Hans Hörnigk: Parade des RAD-Musikzuges unter Leitung von Herms Niel vor den Communs in Potsdam um 1938 Quelle: Potsdam-Museum
Im März 1934 wurde Nielebock zum Leiter des Musikzuges der Reichsführerschule des Arbeitsdienstes ernannt, die im Marstall und im Südcommun des Neuen Palais untergebracht war. Der Aufmarsch des Musikzuges in preußischen Traditionsuniformen und in der Uniform des Reicharbeitsdienstes ist ein Motiv, das sich mehrfach findet in einer Sammlung mit Malerei, Fotografien und Dokumenten, die jetzt über die Vermittlung von Thomas Freitag als Schenkung ans Potsdam-Museum ging.
Aufbewahrt wurden die Zeitzeugnisse in Bayern von Klaus-Peter Kobl, dessen Vater Fritz seit 1936 Mitglied und über viele Jahre Geschäftsführer des von Herms Niel geführten Musikzuges war. In einem im Juni 1946, mehr als ein Jahr nach dem Kriegsende, im Potsdamer Ortsteil Eiche aufgesetzten Zeugnis lobte Nielebock Kobl als „sehr gewissenhaften und ehrlichen Menschen“: „Ich kann diesen guten Kollegen und Kameraden nur einfach empfehlen und ihm nur wünschen, dass er auf seinen zukünftigen Arbeitsplätzen dieselbe Anerkennung findet.“
Auftritt des Musikzuges unter Leitung von Nielebock in Berlin [u̶m̶ ̶1̶9̶3̶5̶]. Quelle: Potsdam-Museum
Das Fotoalbum Fritz Kobls liefert die Bilder zur Musikerkarriere Nielebocks nach 1933. Ein Auftritt des 50-Mann-Orchesters [u̶m̶ ̶1̶9̶3̶5̶] in Berlin, der Dirigent in der Mitte des Bildes vor einem großen Hitler-Porträt. Nielebock mit dem Reichsarbeitsführer Konstantin Hierl auf einer undatierten Aufnahme. Bilder von Reichsparteitagen in Nürnberg mit Zehntausenden Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes in Formation. Dazu die Reportage der Illustrierten mit Nielebock auf dem Dirigentensockel.
Eine Aufnahme von Nielebock mit der glühenden Hitler-Verehrerin Winifried Wagner 1940 am Rande der Bayreuther Festspiele. Fotografien von Auftritten des Orchesters im von der Wehrmacht besetzten Europa – in Frankreich, Norwegen, Belgien, Bulgarien, Ungarn. Schließlich, das steht als handschriftlich neben dem in einem Arbeitszimmer entstandenen Bild, „Fritz mit seinem Chef bei Besprechung – Fritz war Verwalter des Orchesters und auch Musiker (persönlicher Referent)“.
Nielebock, der mit Kompositionen wie „Denn wir fahren gegen Engeland“, „Erika“, dem „Panzerkampflied“ oder „Wir stürmen dem Siege entgegen“ nach Einschätzung seines Biografen Freitag „den kompletten Sound zu Hitlers Krieg“ geliefert hatte, blieb nach dem Kriegsende weitgehend unbehelligt. Kurzzeitig von der sowjetischen Militäradministration festgesetzt, gab er in der Kaserne Potsdam-Eiche ein gutes Jahr Unterricht für russische Musiker. Erst im November 1946 setzte er sich in das von den Briten besetzte Emsland ab.
Im Dezember 1949 wurde in Hannover die „Entnazifizierung“ Nielebocks bekannt gegeben und begründet: „Der Betroffene ist kein politischer Mensch.“ Er sei vielmehr „ein etwas schwärmerischer, aber auch temperamentvoller Vollblutmusiker und daneben auch Verseschmied, der in erster Linie Tanzlieder, die von Mädchen und Liebe handelten, dichtete und vertonte“. 1954 wurde Nielebock in Potsdam-Eiche bestattet. Seine Grabstätte ist erhalten geblieben.
Wenke Nitz, Historikerin am Potsdam-Museum, begrüßte die Schenkung als wertvollen Zugang für die Sammlung des Hauses. Wie berichtet, ist das Museum für eine 2018/19 geplante Sonderausstellung „Umkämpfte Wege der Moderne. Potsdam und Babelsberg 1914-1945“ auf der Suche nach Zeugnissen der Potsdamer Zeitgeschichte.
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Re:
An excellent addition, thanks for posting!
Especially interesting is the photo (and the painting) in front of the New Palace (at the time used as the Reichsführerschule des Arbeitsdienstes) in old Prussian uniforms.
Cheers,
Ivan
Especially interesting is the photo (and the painting) in front of the New Palace (at the time used as the Reichsführerschule des Arbeitsdienstes) in old Prussian uniforms.
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Ivan
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Re:
From https://www.zvab.com/ (Umbras Kuriositätenkabinett)
[File restored by the host, Ivan Ž.]
Kraft durch Freude-Fanfare... an unknown Niel piece? The framed photo on his desk shows a man in uniform? Who is it?
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Re:
It actually looks like General Eduard Dietl, but it's really hard to tell for sure.Fallersleben wrote:The framed photo on his desk shows a man in uniform? Who is it?
Indeed - an excellent find! (It's added to the list of works.)Fallersleben wrote:Kraft durch Freude-Fanfare... an unknown Niel piece?
...and it was played on the Herms-Niel-Fanfaren!
Source: Wille und Macht, 15.11.1939, p. 25
Cheers,
Ivan
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Re:
From Wiener Illustrierte, 21.05.1941, p. 4.
Mentions his Professor's appointment. (Click on to see in full resolution!)
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Re:
And here two pages (careful, large scans!) from 12 May 1940 edition of Das kleine Volksblatt (pp. 12-13), where Maestro talks about himself and his music, during journalist visit to his house. Pity photos are not good.
Is "Parademarsch und Lied für die 30. Division" the same composition as "Die Division von Briesen" ?
Never heard of "Die Wacht auf Norderney"...

Is "Parademarsch und Lied für die 30. Division" the same composition as "Die Division von Briesen" ?
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Re:
Hats-off to Greg, who has, most importantly, finally found the story of how the famous "Erika" song was created!
In the article, Niel explains that one day during the summer of 1938, as usual, he went for a walk with his dog Dina (see her photos on page 3 of this thread) on a hill behind his house; Dina, who liked to fight bees and wasps, spotted a wasp nest and started fighting, and with Niel's help, won the battle. Then Niel spotted a violet flower on the ground and picked it, thinking that it was a heather (German: Erika). Already on his way back, he was humming in rhythm: E-ri-ka, E-ri-ka... (in the lyrics, he replaced the wasps with bees). He also explains that when he showed the flower he picked to his gardener the next day, the gardener bursted into laughter, saying that it was not a heather (Erika) at all, but a thyme! Niel adds that although he was ashamed of the (low) level of his own botanical knowledge, the "Erika" song was nonetheless born - and he had no reason to be ashamed of the song too
Greg - thank you very much one more time for this excellent find.
Ivan
PS
"Parademarsch und Lied für die 30. Division" is surely the same as "Die Division von Briesen"; I haven't heard of "Die Wacht auf Norderney" either (and there are some more unknown compositions mentioned; an excellent article).

In the article, Niel explains that one day during the summer of 1938, as usual, he went for a walk with his dog Dina (see her photos on page 3 of this thread) on a hill behind his house; Dina, who liked to fight bees and wasps, spotted a wasp nest and started fighting, and with Niel's help, won the battle. Then Niel spotted a violet flower on the ground and picked it, thinking that it was a heather (German: Erika). Already on his way back, he was humming in rhythm: E-ri-ka, E-ri-ka... (in the lyrics, he replaced the wasps with bees). He also explains that when he showed the flower he picked to his gardener the next day, the gardener bursted into laughter, saying that it was not a heather (Erika) at all, but a thyme! Niel adds that although he was ashamed of the (low) level of his own botanical knowledge, the "Erika" song was nonetheless born - and he had no reason to be ashamed of the song too

Greg - thank you very much one more time for this excellent find.
Ivan
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"Parademarsch und Lied für die 30. Division" is surely the same as "Die Division von Briesen"; I haven't heard of "Die Wacht auf Norderney" either (and there are some more unknown compositions mentioned; an excellent article).
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Re:
Austrian newspaper Das kleine (Radio) Blatt, 18.08.1939, mentions on page 12 a concert under the conductorship of Musikmeister Richard Kupfer. There are also two Niel's songs included: Die ganze Flakbatterie and Die Regimentsmusik ist da. Are these just another versions of Die ganze Kompanie and Tschingta, tschingta - Bummtara! or could these possibly be still unknown songs of him?
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Re:
I've heard "Die ganze Flakbatterie" and it's the same as "Die ganze Kompanie" (the only difference was that the word "Kompanie" was replaced with "Flakbatt'rie"). "Die Regimentsmusik ist da" is surely "Tschingta, tschingta - Bummtara!", as you assumed.
Thanks for the link! Every new detail is always interesting.
Cheers,
Ivan
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Ivan
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Re:
Finally found that small fragment of Erika (on a floppy disk, can you believe it?) sang by women!
It appears to be a school for typists.
Pace of the song lovely matches pressing typewriters keys...
Not sure about a source, some pre-war propaganda piece or a newsreel perhaps?
It appears to be a school for typists.
Pace of the song lovely matches pressing typewriters keys...
Not sure about a source, some pre-war propaganda piece or a newsreel perhaps?
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Re:
Hello, Greg
I don't know the initial source, but the known clip was published in the British documentary "The World at War", S. 1, Ep. 16 "Inside the Reich: Germany 1940-1944" (released 20 Feb. 1974). Before the scene with the girls, there's Niel playing the same song with his band, in a radio studio.
Cheers,
Ivan
I don't know the initial source, but the known clip was published in the British documentary "The World at War", S. 1, Ep. 16 "Inside the Reich: Germany 1940-1944" (released 20 Feb. 1974). Before the scene with the girls, there's Niel playing the same song with his band, in a radio studio.
Cheers,
Ivan